Zur Abwehr der Bedrohung durch so genannte Homemade Explosives werden am Fraunhofer ICT die Eigenschaften und Sicherheitskenngrößen von improvisierten Explosivstoffen bestimmt und bewertet. Desweiteren werden Proben für das Testcenter Explosivstoffdetektionssysteme bereitgestellt.
Homemade Explosives lassen sich mit improvisierten Mitteln relativ leicht herstellen und sind häufig Explosivstoffe, die im gewerblichen oder militärischen Bereich aufgrund mangelnder Stabilität oder zu geringer Handhabungssicherheit keine Anwendung gefunden haben. Die bekanntesten Vertreter sind das Triacetontriperoxid (TATP) und Hexamethylentriperoxiddiamin (HMTD), aber häufig werden auch einfach Mischungen von Oxidationsmitteln und Brennstoffen eingesetzt.
Ermittlung von Sicherheitskenngrößen von Homemade Explosives
Homemade Explosives (HMEs) sind häufig nicht lagerstabil und oftmals auch empfindlich gegenüber mechanischen oder thermischen Belastungen. Für praxisnahe Testreihen an Detektionssystemen, wie sie beispielsweise an Flughäfen oder Zugangskontrollen eingesetzt werden, ist aber die Bereitstellung dieser HMEs unverzichtbar. Am Fraunhofer ICT werden die relevanten Sicherheitskenngrößen wie Reib- und Schlagempfindlichkeit, thermische Stabilität und adiabatische Selbstaufheizungsrate bestimmt. Die Kenntnis dieser Größen ermöglicht die Definition von Bedingungen und Grenzen für den sicheren Umgang mit diesen Explosivstoffen.
Leistungsermittlung von Homemade Explosives
Über die Eigenschaften von Homemade Explosives (HMEs) sind in der wissenschaftlichen Literatur nur sporadisch Daten veröffentlicht. Speziell über das Umsetzungsverhalten, die Initiierbarkeit und die Leistungsfähigkeit von HMEs gibt es keine zugängigen Daten. Deshalb werden am Fraunhofer ICT solche Mischungen hergestellt und bezüglich Detonierbarkeit, Initiierungsschwellen und Leistung charakterisiert. Die Untersuchungen finden in einer geschlossenen Sprengkammer statt und die Leistung wird mittels Druck- und Temperatur- bzw. Wärmeflussmessungen bestimmt.