Land vergibt Fördermittel zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in die TechnologieRegion Karlsruhe

Pressemeldung /

Um die Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft in der TechnologieRegion Karlsruhe voranzutreiben hat sich ein Konsortium aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Stadt Karlsruhe zusammengeschlossen. Ziel ist es eine Wasserstoffimport- und Erzeugungsinfrastruktur im Reinhafen Karlsruhe zu entwickeln und aufzubauen. Mit den vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vergebenen Fördermitteln von knapp 1 Mio. Euro können nun die ersten Schritte im Rahmen eines Forschungsprojekts „H2iPort KA Mod“ gestartet werden. Dabei legt das Projekt einen besonderen Wert auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse und die Einbindung weiterer Akteure. „Die finanzielle Unterstützung durch das Land ermöglicht uns, die Grundlagen für die Verteilung und ergänzende Erzeugung von grünem Wasserstoff in größerem Maßstab zu legen“, freut sich Prof. Bernhard Kehrwald, Geschäftsführer der IAVF Antriebstechnik über den offiziellen Fördermittelbescheid. IAVF führt das Projektkonsortium an. Die Hochschule Karlsruhe, das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT), die KVVH GmbH - Geschäftsbereich Rheinhäfen sowie die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH (TRK) sind weitere Partner dieses auf 16 Monate angelegten Projekts.

Der Rheinhafen Karlsruhe soll Kern einer Wasserstoffinfrastruktur werden. Damit konkrete Investitionsentscheidungen getroffen werden können, werden im Rahmen eines aufwendigen Analyse- und Optimierungsverfahrens die komplexen technischen Einrichtungen aufeinander abgestimmt. „Wir betreten mit diesem Optimierungsverfahren Neuland. Unsere Erkenntnisse ermöglichen auch ähnlichen Projekten in anderen Regionen verlässlichere Investitionsentscheidungen zu treffen“, ist Marco Braun, Professor für Thermodynamik und Energietechnik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Karlsruhe sicher.

 

Da der Oberrheinraum nach derzeitigen Planungen erst nach 2035 an das bundesweit geplante Wasserstoffpipelinenetz angebunden werden soll, haben wir ein erhebliches Standortproblem für unseren Wirtschaftsraum. „Wasserstoff ist ein Schlüsselfaktor der nachhaltigen grünen Energieversorgung“, betont Prof. Karsten Pinkwart vom Fraunhofer ICT aus Pfinztal, der gleichzeitig an der Hochschule Karlsruhe eine Professur für elektrochemische Energiespeicher und -wandler inne hat. Mit dem Projekt werde die Beschleunigung des Markthochlaufs von grünem Wasserstoff unterstützt. Mit dem Rheinhafen Karlsruhe gibt es ein einmaliges Standortpotenzial, das hier für die Zukunft genutzt werden kann, um so in der Region den Aufbau großtechnischer Infrastrukturen für Wasserstoff zu ermöglichen.

 

Die fünf geförderten Projektpartner werden noch von zahlreichen regional und international tätigen Unternehmen und Einrichtungen unterstützt. Die TechnologieRegion Karlsruhe wird auf einer Projektseite regelmäßig über den Fortschritt informieren. Weiterhin sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, die Unternehmen entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette zusammenbringen und die Öffentlichkeit mit dem Thema Wasserstoff vertraut machen sollen. „Mit diesem Projekt bringen wir erstmals Schlüsselakteure in der TRK zusammen, um Wasserstoff als wichtigen Energieträger für die Energiewende in der Region zu etablieren“, betont Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, die Bedeutung des Projekts für die Umsetzung der Energiestrategie der TRK.

 

Die Förderung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg erfolgt im Rahmen des Programms „Klimaschutz und Wertschöpfung durch Wasserstoff (KWH2)“ welches Maßnahmen der Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg aufgreift. Dies beinhaltet die Förderung der (Weiter-) Entwicklung von noch nicht marktreifen Innovationen und die Unterstützung von Innovationen beim Markteintritt. Zudem sollen Pilotprojekte zur Anwendung und Nutzung von grünem Wasserstoff in industriellen Anwendungen gefördert werden, mit dem Ziel, einen verlässlichen Handlungsrahmen für Politik und Industrie bereitzustellen.

 

Der Projektträger Karlsruhe beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hatte den Fördermittelwettbewerb im Auftrag des Umweltministeriums koordiniert.