Prozessentwicklungen
Im ersten Schritt wird eine aktive Kavitätsbalancierung entwickelt, die die prozesssichere, wirtschaftliche und ressourcenschonende Herstellung von mehreren, identischen Präzisionsbauteilen aus duromeren Formmassen gleichzeitig ermöglicht. Der zweite Schwerpunkt ist die Entwicklung einer Spritzgießmaschine, die in der Lage ist, das verarbeitbare Kunststoff-Volumen pro Zyklus zu steigern. Damit wird insgesamt eine wirtschaftlichere und energieeffizientere Großserienfertigung erreicht. Als dritter Faktor wird eine Recycling-Strategie für den Angussverteiler erarbeitet, die auf einer Granulierung des ausgehärteten Kunststoffes und einer direkten Rückführung als Verstärkungsstoff in den Spritzgießprozess basiert.
Transfer in die Industrie
Der Transfer in die industrielle Anwendung erfolgt zum einen anhand einer funktionsintegrierten Umspritzung für Transponder zur Zeitnahme bei Sportveranstaltungen. Zum anderen wird der mehrfach für seine Innovationskraft gewürdigte direktgekühlte Elektromotor mit integralem Leichtbaugehäuse DEmiL zu einer Elektromotor-Getriebe-Einheit weiterentwickelt. Durch den gesteigerten Grad an Funktionsintegration soll das Leistungsgewicht weiter erhöht werden.
Projektplan und Struktur
Der Projektplan basiert auf der parallelen Entwicklung der drei Prozessinnovationen und der beiden Produktinnovationen. Es werden grundlegende Untersuchungen durchgeführt, um Erkenntnisse zur aktiven Kavitätsbalancierung, zur Erhöhung des Schussvolumens und zur Rezyklatrückführung zu gewinnen. Parallel dazu werden die beiden Anwendungen aus den Bereichen struktureller Leichtbau mit Phenolharz-Formmassen und Electronic Packaging mit Epoxidharzen entwickelt. Beide Anwendungen profitieren hinsichtlich ihrer CO2-Bilanz stark von den drei Verfahrensentwicklungen und deren Umsetzung in einer Kunststoffbauweise. Schließlich erfolgt die Demonstration der großtechnischen Produktionsfähigkeit der entwickelten Technologien durch den Aufbau und den Betrieb von zwei Pilotproduktionslinien.