Fraunhofer-Leitprojekt

AmmonVektor – Grünes Ammoniak als dezentraler, sektorenübergreifender Energievektor für die deutsche Energiewende

Der industrielle Bedarf an Strom und Prozesswärme in Deutschland ist immens und wird ohne Importe nachhaltig erzeugter Energieträger nicht gedeckt werden können. Ein solcher Energieträger der Zukunft ist Wasserstoff. Mit dem Nachteil, dass sein schiffsgebundener Import sowie die dezentrale Verteilung und Speicherung aufwändig und daher hochpreisig sind. Zudem ist der Wasserstofftransport technologisch noch nicht ausgereift. Lösungen für diese logistischen Herausforderungen werden im Rahmen von AmmonVektor entwickelt. Das Fraunhofer-Leitprojekt setzt auf Ammoniak als sogenannten Energievektor, der sich in seiner flüssigen Form technisch einfach und ohne großen Energieaufwand transportieren lässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ammoniak durch die Düngemittelproduktion bereits über eine weltweite Transportinfrastruktur verfügt.

Über drei Jahre betrachten die Fraunhofer-Forschenden die gesamte Wertschöpfungskette: Es entstehen Reaktoren und Katalysatoren für eine flexible, energieeffiziente Ammoniak-Synthese sowie Technologien für die Spaltung von Ammoniak und dessen Nutzung zur Erzeugung von Strom, Wärme und Bewegung. Ebenfalls werden Speicher- und Logistikkonzepte erstellt und Geschäftsmodelle entwickelt. Alles unter der Zielsetzung, in Zukunft Wasserstoff dezentral verfügbar zu machen.

AmmonVektor-Arbeitstreffen Teilprojekt 1 am ICT, 17. September 2024.
© Fraunhofer ICT
AmmonVektor-Arbeitstreffen Teilprojekt 1 am ICT, 17. September 2024.

Das Fraunhofer ICT ist im Rahmen von AmmonVektor in mehreren Teilprojekten (TP) aktiv:

  • der Synthese in einem völlig neuartigen nicht-thermischen Plasma-Reaktor und der Katalysatorentwicklung (TP1)
  • der Untersuchung zur Energiesektorenkopplung mittels Untersuchungen von Ammoniak als Treibstoff in Verbrennungsmotoren (TP4)
  • der ganzheitlichen Bewertung (LCA) der erarbeiteten Prozesse und der sicherheitsrelevanten Bewertung im Umgang (Transport und Speicherung) mit Ammoniak (TP5)

Über Fraunhofer-Leitprojekte

Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt sich den aktuellen Herausforderungen für die deutsche Industrie. Mit den Leitprojekten setzt sie strategische Schwerpunkte, um konkrete Lösungen zum Nutzen für den Standort Deutschland zu entwickeln. Die Themen orientieren sich an den Erfordernissen der Wirtschaft. Das Ziel ist es, wissenschaftlich originäre Ideen schnell in marktfähige Produkte umzusetzen. Die beteiligten Fraunhofer-Institute bündeln ihre Kompetenzen und binden die Industriepartner frühzeitig in die Projekte ein.

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