Erhöhung der Sicherheit ist auf der Airbag-Tagung dominierender Treiber neuer Technologien im Fahrzeug

Information zur „Airbag 2016“ für Pressevertreter /

Die Fachtagung „Airbag 2000+“ findet vom 28. bis 30. November zum dreizehnten Mal statt. Im Mannheimer Rosengarten stellen mehr als 700 Experten Weltneuheiten auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit vor.

Wann werden wir autonom Fahren?

Ob wir in naher Zukunft autonom Fahren werden oder nicht, wird seit einigen Jahren sehr kontrovers diskutiert. Wir sind von dieser Fragestellung emotional berührt, da das Fahrzeug in dieser Vision in unsere eigene Autonomie als Fahrer eingreift. Unsere Freiheit wird dadurch vermeintlich eingeschränkt. Nicht auszudenken was passiert, wenn das System einen Fehler macht. Wer ist verantwortlich für einen Unfall, wer entscheidet, in welche Richtung ausgewichen wird, Fahrer oder Fahrzeug?

Wenn man die Emotion aus der Debatte nimmt erkennt man, dass wir schon seit vielen Jahren dabei sind, technische Unterstützung beim Fahren einzusetzen, um die Sicherheit zu erhöhen. Wir verbauen bereits vorausschauende Sensoren und verknüpfen diese mit den vorhandenen Airbagsystemen. Von dieser Warte aus ist es nur noch ein kleiner Schritt zu sensorgestützten Assistenzsystemen, die durch immer weitere Funktionalitäten primär die Sicherheit beim Fahren erhöhen und dem Fahrer einen zunehmenden Komfort ermöglichen. Beispielsweise müssen Fahrer von neuen Oberklassemodellen im zähfließenden Verkehr nicht mehr mit „schleifender Kupplung“ fahren, auch der Abstand zum Vordermann bleibt konstant und im Notfall wird automatisch gebremst. So verstanden, sind wir bereits seit Jahren im Begriff, immer autonomer zu fahren. Schritt für Schritt erhöhen wir unseren Komfort und unsere Sicherheit durch das Übertragen von Aufgaben an das Fahrzeug. Im Rahmen der Airbagtagung stellen die Experten der unterschiedlichen Hersteller und Entwickler ihre neuen Systeme vor, diskutieren die Vorteile und die Risiken, teilen ihre Visionen. Betrachten wir das Thema autonomes Fahren nicht unter dem Aspekt der Entmündigung bieten sich viele Chancen, entspannt am Ziel anzukommen. Die Verantwortung für den Weg dorthin wird nach aktuellem Stand des Wissens beim Fahrer bleiben.

Globale Trends bei Crashtests für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Hält die Entwicklung im weltweiten Verkehrsgeschehen an, werden Verkehrsunfälle nach einer WHO Studie 2030 weltweit die fünfthäufigste Ursache für Todesfälle sein. Die Erhöhung der Verkehrssicherheit der genutzten Fahrzeuge stellt eine wichtige Möglichkeit dar, diese prognostizierte Entwicklung zu verhindern. Experten aus den USA, China und Europa stehen auf der Tagung im gemeinsamen Dialog, wie der Spagat zwischen neuen und bestehenden Märkten und den daraus resultierenden unterschiedlichen Anforderungen durch harmonisierte Crashtests realisiert werden kann. Ziel ist einen weltweit vergleichbaren und hohen Sicherheitsstandard der Fahrzeuge durch herstellerunabhängige Prüfungen zu erreichen. Gleichzeitig müssen die ständig erweiterten NCAP Ratinganforderungen auf die Entwicklungszeiten der Fahrzeuge abgestimmt werden.

Schnellere Umsetzung von Trends beim Insassenschutz dank neuer Simulationsmodelle und realitätsnaher Testverfahren

Crashtests an Autos sind aufwändig in der Vorbereitung und Auswertung, vor allem aber sehr „materialintensiv“ und damit teuer. Für die abschließende Bewertung sind sie dennoch ein unverzichtbarer Bestandteil der Fahrzeugsicherheit.

Die derzeitigen Trends und Herausforderungen beschränken sich nicht nur auf den Insassenschutz, sondern berücksichtigen auch Umweltverträglichkeit, Gewichtsreduktion, Individualisierung oder demographischen Wandel. Der Einsatz neuer Testverfahren zu sehr realitätsnaher Prüfung von Rückhaltesystemen und die Verwendung von verbesserten Simulationsmodellen bieten hierfür den wirtschaftlich und technisch geeigneten Ansatz.

Die über 700 internationalen Experten tauschen sich im Rahmen von Fachvorträgen auf der Tagung aus. Begleitet wird diese durch eine Ausstellung mit den neuesten Entwicklungen der beteiligten Firmen.