Eine Lebenszyklusanalyse beruht, wie beispielhaft in Abbildung (a) dargestellt, auf dem Prinzip, die Kosten (im Englischen auch als Life Cycle Costing (LCC) bezeichnet) sowie die potentiellen Umweltwirkungen (auch als Ökobilanz bzw. im Englischen als Life Cycle Assessment (LCA) bezeichnet) eines Produktsystems im Verlauf seines Lebensweges, von der Wiege (dem Rohstoffabbau), bis zur Bahre (der Entsorgung, im Englischen auch als End-of-Life (EoL) bezeichnet) zu bewerten.
Um das tatsächliche Energie- und Ressourceneffizienzpotential im Kontext einer Circular Economy identifizieren zu können, bedarf es, wie in Abbildung (b) dargestellt, die Ergebnisse auf veränderte Art und Weise zu interpretieren. So ist der Aufwand in der Herstellung, dem Ertrag in der Entsorgung (Gutschrift durch eine Verwendung oder Verwertung von Produkteinzelbestandteilen) direkt gegenüberzustellen. Die resultierende Differenz stellt den Systemverlust und damit die sogenannte »Life Cycle Gap« dar.
Mit der »Life Cycle Gap-Analyse« wurde ein methodischer Interpretationsansatz entwickelt, der es unterschiedlichen Akteuren aus Forschung und Entwicklung, Wirtschaft und Politik ermöglicht, diese Systemverluste im spezifischen Einzelfall zu identifizieren und auszuweisen. Durch eine verbindliche Schrittabfolge innerhalb der Methodik, können neue Lösungen zur Schließung dieser Lücken, unter dem Gesichtspunkt der Gesamtlebenszykluskostenoptimierung, bewertet werden, was einen effektiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit sicherstellt.